Fachkräftemangel ist in vieler Munde und vor allem in vielen Medien. Überall mangle es an fähigem Personal. Trotz intensiver Suche finden Gesundheitsbetriebe kaum Arbeitskräfte mehr. Es entsteht der Eindruck, dass diese Entwicklung relativ neu sei. Als Gründe werden die Arbeitsbedingungen wie Schichtdienst sowie vermehrt administrative Arbeiten genannt. Personalmangel im Gesundheitswesen gibt es jedoch nicht erst seit heute. Er ist längst Geschichte!
Fachkräftemangel, dieses Thema lässt alle, die sich neu orientieren möchten und vielleicht sogar eine Umschulung ins Auge fassen, hoffen. Auf eine kurze Jobsuche. Auf neue Perspektiven. Auf ein Willkom-mensein. Doch die Realität zeigt sich anders. Wer über 50 Jahre alt ist, hat es trotzdem schwer, wie die Praxis zeigt. Ein Einblick in Tatsachen und Perspektiven.
Das Budget für die Mitarbeitersuche ist einmal mehr gekürzt worden. Was tun? Welche Stellenplattformen sind die richtigen? Wo hat es am meisten BesucherInnen? Wo findet man die Stellensuchenden, die zu einem passen? Mit Stelleninseraten im Gesundheitswesen gewinnbringend suchen? Tipps, worauf man achten sollte. Fachkräfte finden ist erreichbar.
Mehr ausgeben als vorhanden ist, geht nicht. Das lernen wir schon im ersten Schuljahr. Auf Feld 1 werden Grundlagen gelehrt und gelernt. Der Blick auf unsere Wirtschaft und auf unser Gesundheitswesen zeigt jedoch, dass wir irgendwann, so scheint es, Feld 1 nicht nur verlassen, sondern auch vergessen haben, was wir dort lernten. Ist eine Kostenbremse ohne Einbusse überhaupt machbar? Wie gestalten wir die Zukunft rund um unsere Gesundheit?
Die künstliche Intelligenz (KI) gibt Vollgas. So zumindest könnte man es nennen, wenn man die gegenwärtige Entwicklung beobachtet. Die Zukunftsperspektiven für Mitarbeitende sind in einem Aspekt schön, können doch viele unbequeme Arbeiten von KI übernommen und Arbeitsabläufe vereinfacht werden. Kann auch das Personalrecruiting profitieren? Eine Einschätzung einer Technologie, die sich in rasantem Tempo weiterentwickelt.
Ende 2021 hat das Schweizer Stimmvolk die Pflegeinitiative angenommen. Jetzt, gut zwei Jahre später, hat der Zürcher Regierungsrat bekannt gemacht, wie diese umgesetzt wird. Angesagt ist in einem ersten Schritt die Ausbildungsoffensive.
AssistenzärztInnen haben es schwer. Das ist nicht etwa hochgestapelt, sondern bitterer Ernst. Von 2300 Medizin-Studierenden haben bei einer Befragung durch die Swimsa (Swiss Medical Students Association) 34 Prozent angegeben, dass sie aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen überlegen, die Ausbildung abzubrechen. Gründe um abzubrechen, gibt es viele. Gerechtfertigte. Genauso gibt es Gründe zu bleiben. Trotz widriger Umstände, wie das Beispiel von Dr. Denis Mukwege zeigt.
Wir sind schneller und vernetzter unterwegs als noch vor 30 Jahren. Die Wirtschaft und das Internet sind an diesem Trend nicht ganz unschuldig. Produktivität steigern, sprich viel mehr Leistung in der gleichen Zeit. Selbst Maschinen würden dadurch früher abgenutzt und bräuchten mehr Unterhaltsservice. Umso weniger darf es uns verwundern, wenn unsere psychische Gesundheit immer mehr leidet. Zeit, genauer hinzusehen!
«Warum in der Nähe bleiben? Sieh, das Gute liegt so fern.» Ja, wir haben Goethes Sprichwort umgedreht. Und ja, meistens liegt das Gute wirklich nah. Doch auch im Gesundheitswesen hat sich vieles verkehrt. Aus medizinischen Fachkräften wurden administrative und aus Patienten Teile von unzähligen Statistiken. Daher lohnt es sich, für einen Augenblick aus Zahlen und Gewinnorientierung auszubrechen. Den Kopf etwas zu kühlen, die Betriebsblindheit runterzufahren und weiter zu denken. Räumlich und innerlich. Auf in den Norden nach Dänemark! Bewundernswertes und Kritisches hier im Fokus.
Arzt/Ärztin steht an fünfter Stelle, wenn Kinder ihre Berufswünsche äussern. Leben retten. Etwas Gutes tun. Vielleicht auch ein gewisses Ansehen haben. Vorstellungen und Perspektiven müssen nicht immer übereinstimmen, insbesondere, wenn sich ein Berufsbild verändert.