Coaching-Tipp: Einen Job suchen: Darauf sollten Sie achten

Ende März waren laut Seco 135'624 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das sind rund 17'000 Personen mehr als im Februar. Es ist davon auszugehen, dass diese Zahl noch steigen wird. Das bedeutet, dass alle, die eine Job suchen, es mit wesentlich mehr Mitbewerbern zu tun haben.

Was tun, wenn der Stellenmarkt abnimmt und die Stellensuchenden markant zu? Diese Situation erschwert die Jobsuche zusätzlich. Insbesondere bei Jobs, von denen der Markt ohnehin übersättigt ist. Eine Bewerbung muss die allgemeinen Regeln und Erwartungen seitens der Arbeitgeber erfüllen. Gleichzeitig darf, ja muss sie Ihre ganz persönliche Note enthalten. Denn Sie haben Ihre ganz spezifischen Kompetenzen zu bieten.

In der Balance zwischen Erwartungen erfüllen und Kreativität liegt die grösste Chance, gesehen und gehört zu werden. Das Wichtigste hier in Kürze:

Aus- und Weiterbildungen

Lebenslanges Lernen. Dieser Begriff gewinnt in diesem Jahr zusätzlich an Bedeutung, da Ausbildung und Fachwissen für jede Bewerbung entscheidend sein können, um im Bewerbungsprozess bis am Schluss dabei zu sein. Selbst kleine Weiterbildungen können einen Vorteil bedeuten.

Von der Grundausbildung bis hin zu laufenden Aus- und Weiterbildungen: Wissen, Erfahrung und Kompetenzen müssen in jeder Bewerbung überzeugend vermittelt werden.

Aus- und Weiterbildungen schaffen Vorteile. Und sie werden noch wertvoller, wenn das Wissen nachweisbar erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Stärken überzeugend präsentieren

Gesundheitseinrichtungen müssen einen optimalen Betrieb gewährleisten und suchen nach wertvollen und zuverlässigen Mitarbeitern. Was macht Sie aus? Warum soll man für den ausgeschriebenen Job gerade Sie berücksichtigen? Dies müssen Sie überzeugend begründen können.

Können Sie sich mit den Zielen des zukünftigen Arbeitgebers identifizieren?

Dann darf dies in der Bewerbung auch spür- oder lesbar sein. Welche Ihrer Stärken tragen dazu bei, diese Ziele zu erreichen? Stärken sind Türöffner. Sie gehören in jede Bewerbung hinein. Allerdings nur dann, wenn diese einen Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle haben.

Nicht der Umfang einer Bewerbung ist entscheidend, sondern das, was beim Entscheidungsträger ankommt.

Wenn Sie die wichtigsten Kriterien überzeugend erfüllen und Sie sich zudem noch ebenso überzeugend positionieren können, haben Sie alles getan, was in Ihrer Macht steht.

Am Anfang einer Jobsuche steht die Fokussierung

«Ich habe über hundert Bewerbungen verschickt». Einen Job zu suchen, bedeutet Arbeit. Herantasten. Sich genau mit den Anforderungen einer Stellenausschreibung auseinanderzusetzen. Mit einem Anpassen der neuen Adresse in den bestehenden Bewerbungsunterlagen ist es nicht getan. Was wird erwartet? Erfüllt man einen grossen Teil davon nicht, kann man sich eine Bewerbung ersparen. Denn jede Absage steigert die Frustration.

Manchmal klappt es nicht. Vielleicht entdeckt man mit ein paar Tagen Abstand oder mithilfe einer Berufs- oder Laufbahnberatung Verbesserungspotenzial.

Jobsuche ist ein Prozess, der je nach Alter, Branche und Mitbewerber sehr herausfordernd sein kann!

Berufliche Neuorientierung in der Pflege, eine Option?

In Pflegeeinrichtungen wie Spitälern und anderen Institutionen fehlt es vielerorts an Fachpersonal. Wer auf Jobsuche ist, findet in diesem Sektor vielleicht Möglichkeiten für eine berufliche Neuorientierung. An manchen Stellen kann man ein Praktikum absolvieren, um die persönliche Eignung genauer abzuklären.

Ein Pflegeberuf bedeutet unregelmässige Arbeitszeiten. Er bedeutet aber auch Sinnhaftigkeit. Vielleicht haben Sie innere Blockaden. Das muss nicht bedeuten, dass Sie nicht in der Pflege arbeiten können. Wichtig ist, diesen Widerständen nachzugehen.

Jeder Beruf hat scheinbar unüberwindbare Herausforderungen. Diese lassen sich am besten meistern, wenn wir genau hinschauen und uns schrittweise darauf einlassen.

Was tun bei Absagen?

Jede Absage bei der Jobsuche schmerzt! Dies lässt sich nicht wegdiskutieren. In solchen Situationen hilft vielleicht ein Blick auf erfolgreiche Persönlichkeiten, denen es ebenso erging. Der berühmte Zeichner Walt Disney wurde 1919 von einer Zeitung mit der Begründung gefeuert, dass er nicht kreativ genug wäre. Ein paar Jahre später ging er mit einer Firma bankrott, bevor ihm sein grosser Wurf mit Mickey Mouse gelang. Auch der Autohersteller Henry Ford setzte zuerst mehrere Firmen in den Sand, bevor er erfolgreich wurde.

Diese zwei Unternehmer stehen für etwas ganz Besonderes: Nie aufgeben!

26.5.2020, Andreas Räber, GPI®-Coach, Wetzikon