Coaching-Tipp: Angststörungen und wie man damit umgehen kann

Herzrasen, Schwitzen, Beklemmungsgefühle sind erste Anzeichen für Angststörungen. In diesem Coaching-Tipp geben wir einen Grobüberblick zu Formen, Symptomen und Behandlung.

Angststörungen sind ernst zu nehmen. Die nachfolgenden Informationen und weiterführenden Links helfen, wahrzunehmen und zu verstehen. Sie ersetzen jedoch in keinem Fall den Gang zu einer ärztlichen Fachperson.

Wann beginnt Angst zu einer Störung oder Krankheit zu werden?

Angst gehört zu unserem Leben. Ihre Aufgabe ist es, uns vor Gefahren zu warnen. Leider kann sie unserer Wahrnehmung dabei auch Streiche spielen. Zum Beispiel beim Einschätzen von Gefahren. Da wird sie schnell zum Vergrösserungsglas. Wenn Angst vereinzelt auftritt, kann sie leichter überwunden werden. Normalerweise gewöhnen wir uns schnell an veränderte Situationen. Schwierig wird es, wenn die Angst still und leise zunimmt und wir innerlich genügend Kraft haben, sie zu verdrängen.

Laut Netdoktor.ch sind erste Anzeichen von unterschwelliger Angst psychische Belastungen wie auch körperliche Begleiterscheinungen wie Herzrasen, Schwitzen und Beklemmungsgefühle. Dabei ist die Angst im Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung unangemessen und übersteigert. Angststörungen werden nicht selten von einer depressiven Stimmung begleitet.

Was für Angststörungen gibt es?

  • Generalisierte Angststörung: Mindestens sechs Monate anhaltende Angst und Überbesorgtheit in Bezug auf alle Lebenssituationen. Ist schwer zu kontrollieren. Begleiterscheinungen: Müdigkeit, Muskelspannung, Schmerzen, Kopf- und/oder Bauchschmerzen, Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, schlechte Laune u.a.
  • Panikattacken: Plötzliche Angst vor dem Tod oder vor möglichen bevorstehenden Katastrophen, von denen objektiv gesehen keine Gefahr ausgeht.
  • Phobie: Unbegründete, übermässige Angst vor bestimmten Situationen oder Gegenständen. Z. B. Angst vor Blicken anderer, vor Spinnen, zu engen oder zu weiten Räumen etc.
  • Zwangsstörungen: Dauerhafte Ängste, resultierend aus sehr negativen Gedanken. Betroffene versuchen Ängste durch wiederkehrende Gesten ritualähnlich anzugehen.

Angststörungen behandeln, neue Erfahrungen sammeln

Laut Fachportalen im Web können Angststörungen nicht einfach durch Willensanstrengung (sich zusammenreissen) in den Griff bekommen werden. Wichtig ist, dass auch Angehörige bei der Behandlung mit einbezogen werden.

Unser Denken hat die Fähigkeit, Gedachtes als real und ganz körperlich wahrzunehmen. Bei einer Konfrontationstherapie werden Betroffene ermutigt, sich, gegebenenfalls in Begleitung des Therapeuten, den gefürchteten Reizen bewusst auszusetzen und dabei neue Erfahrungen zu sammeln. Zu erleben, dass ihre Angst unbegründet ist und das Befürchtete nicht eintritt.

Betroffenen hilft es zudem, die Ursachen und Abläufe ihrer Angst zu kennen. Sobald sie nachvollziehen können, wie Psyche und Körper zusammenhängen, steigt die Chance, aus dem Teufelskreis ausbrechen zu können.

Prävention ernst nehmen

Angststörungen haben mancherlei Gründe. Wirtschaft, Pandemie, berufliche wie private Herausforderungen fordern oftmals erhöhte Leistungsbereitschaft. Als Folge steigt der Stresslevel, oft gefolgt von Schlafstörungen und Aufzehrung der körperlichen und psychischen Kraftreserven. Allmählich kann sich eine Angstspirale entwickeln und aus einer Mücke wird sprichwörtlich ein Elefant.

Dieser Mechanismus hilft niemandem weiter und muss nicht sein. Ein ausgewogener Lebensstil ist, wie gegen vieles andere auch, die beste Prävention. Alle wissen es: Ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung, ausreichende Erholungsphasen und ein tragendes soziales Umfeld sind die besten Voraussetzungen für ein gesundes Leben!

Quellen:

23.4.2021, Andreas Räber, GPI®-Coach, Wetzikon