Coaching-Tipp: Illegale Drogen als Hilfsmittel in der Psychotherapie?
350 Millionen Menschen weltweit, so schätzt die Weltgesundheitsbehörde, leben mit dem Krankheitsbild Depression. Dank permanenter Forschung können psychische Krankheiten recht erfolgreich behandelt werden. Nebst neuen Massnahmen kommen immer wieder Drogen als Hilfsmittel in der Psychotherapie zur Sprache.
Für ein paar Stunden scheint sich die Realität aufzulösen. Boden und Wände bewegen sich. Wo hört der eigene Körper auf? Wo beginnt das Sofa? Was hier wie Alice im Wunderland klingt, beschreibt eine Therapie bei Menschen mit Depressionen (Quelle: «LSD vom Arzt: Auf dem richtigen Trip gegen Depressionen» SRF.ch). Am ehesten kennen wir solche Szenen aus unseren Träumen. Träume kennen keine Grenzen. Auch Drogen können innere Grenzen auflösen.
LSD - damit verbinden wir eine Droge aus der Partyszene. Was viele nicht wissen: LSD wurde ursprünglich für die Psychotherapie entwickelt. Frühere Studien wiesen bei einigen psychischen Erkrankungen auf einen Nutzen hin.
Kann der richtige Einsatz illegaler Drogen in der Psychotherapie helfen?
Psychische Erkrankungen haben tausend Gesichter. Gerade Antidepressiva zeigen bei vielen Patienten keine oder zu wenig therapeutische Wirkung. Und bei gutem therapeutischen Nutzen ist nicht selten mit unangenehmen Nebenwirkungen zu rechnen.
Eine Herausforderung, mit der Betroffene und unser ganzes Gesundheitssystem umgehen müssen. Ziel ist es, Schmerzen bestmöglich zu stillen, Ängste zu reduzieren und eine Verbesserung des Gesundheitszustands zu erreichen. Bei schweren Krankheiten ist dies umso wichtiger, um eine akzeptable Lebensqualität zu erlangen.
Die gute Nachricht: Offenbar helfen bestimmte Drogen, Depressionen sowie Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) zu lindern. Sterbende verlieren die Angst vor dem Tod und Obsessive (Furcht mit Zwangsvorstellung) überwinden ihre Zwänge.
Menschen mit Depressionen haben oft nicht die Kraft, aus ihrem Erleben herauszukommen. Psilocybin, ein psychedelischer Inhaltsstoff sogenannter Magic Mushrooms, zum Beispiel, bewirkt eine Distanz zu sich selbst, durch welche Betroffene aus negativen Gedankenschleifen herausfinden.
Das Gehirn programmiert sich sozusagen neu.
Was für Drogen werden dafür genutzt?
Es geht um psychedelische Wirkstoffe. Um LSD (Lysergsäurediethylamid), Psilocybin (aus «Magic Mushrooms») und um GHB (Gammahydroxybuttersäure). Oft kennen wir solche Substanzen eher in negativem Kontext.
Bei unter medizinischer Fachführung angepasster Dosierung können diese Drogen eine andere, für psychisch kranke Menschen positive Wirkung entfalten.
LSD und Psilocybin haben den Vorteil, dass sie nicht körperlich abhängig machen, dies bei wenig unangenehmen Nebenwirkungen.
Schlussfolgerung
Menschen mit psychischen Erkrankungen ziehen sich oft zurück. Aus diesem Grund werden sie auch in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen. Darum braucht es Forschungsgelder, entsprechende Gesetze und medizinische Fachkräfte, die nicht aufgeben, um dieses nagende Leid zu lindern.
Forschung kann sich nur weiterentwickeln, wenn die Möglichkeit zum Testen besteht. Dazu bedarf es bestimmter Voraussetzungen und Vorabklärungen. Noch können die Forschenden die Wirkung von LSD und Psilocybin gegen Depressionen nur an wenigen Menschen testen. Es braucht im Grunde genommen grössere Studien mit 200 bis 300 Teilnehmenden, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Denn erst dann kann die Pharma-Industrie einsteigen und geeignete Medikamente produzieren.
Mit Selbstmanagement frühzeitig und präventiv Einfluss nehmen
Die zunehmenden Anforderungen seitens der Wirtschaft oder belastende Umweltveränderungen fördern die Voraussetzungen für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burn-out. Grundsätzlich gilt es, auf sich und die eigenen Wahrnehmungen zu achten und Herausforderungen bereits bei den Wurzeln anzupacken:
Mit einer sinnvollen Prävention wie Achtsamkeit, regelmässiger Bewegung, ausgewogener Ernährung und erholsamem Schlaf können zahlreiche Krankheiten verhindert werden.