Temporär arbeiten im Gesundheitswesen: Vor- und Nachteile
Wenn wir unter Druck stehen und keine Änderung in Sicht ist, suchen wir nach Lösungen und Auswegen. Sei dies beruflich oder im privaten Bereich. Sich bei zunehmendem Stress am Arbeitsplatz neu orientieren? Lieber nicht. Zu viel Aufwand. In einen anderen Gesundheitsbetrieb wechseln? Auch nicht. Keine Änderung zu erwarten. Doch halt, da hat sich doch eine Lösung entwickelt, die durchaus attraktiv erscheint. Temporär arbeiten - und das zu höherem Lohn und mehr Flexibilität. Das ist die Lösung! Wirklich?
Die Zahl der temporär Angestellten nimmt zu. Das haben das Universitätsspital Zürich (USZ) und das Inselspital Bern gegenüber dem «Blick» bestätigt, schreibt Medinside.ch in seinem Artikel «Deshalb sind Temporär-Pflegende nicht immer beliebt». Das unbestechliche Argument, zu kündigen und sich temporär anstellen zu lassen, ist die bessere Entlöhnung und mehr Mitspracherecht, wann und wo man arbeiten kann oder will. Was will man und frau im Gesundheitswesen mehr?
«Mehr» Lohn
Es sind schnell mal 1000 Franken pro Monat, so lauten Einschätzungen, die temporär Mitarbeitende mehr verdienen. Das lässt sich doch sehen!
Wie immer lohnt es sich, das «Kleingedruckte» zu lesen.
In diesem Lohn bereits inbegriffen sind der 13. Monatslohn und der Ferienanspruch. Temporäreinsätze haben auch zur Folge, dass die Einzahlungen in die Pensionskassen geringer ausfallen. «Vorsorgelücken» ist der Begriff, der in einem solchen Fall genannt wird. Das fällt besonders ins Gewicht, da der Umwandlungssatz für Altersguthaben immer mehr reduziert wird (festgelegter Prozentsatz, der die jährliche BVG-Rente aus dem Altersguthaben bei der Pensionskasse definiert). So gilt zum Beispiel für Mitglieder der AXA-Pensionskasse ab dem 1.1.2025 neu nur noch 5.2 statt 6.8 Prozent (Obligatorium und Überobligatorium). Generation Fairness nennt sich diese Anpassung. Sie will sicherstellen, dass Berufstätige keine Rentner finanzieren müssen.
Wer weiter denkt und länger lebt, für den birgt eine Temporäreinstellung darum ein verstecktes und ernst zu nehmendes finanzielles Risiko.
Unbewusstes und versteckte Faktoren
Den Arbeitsplatz laufend wechseln, ist ebenfalls nicht ganz ohne. Die meisten Menschen wollen auch an der Arbeitsstelle langfristige Beziehungen aufbauen. Das lässt die Temporärarbeit nicht zu. Sie hat etwas Unpersönliches an sich.
Temporär Mitarbeitende haben schon bei Stellenantritt ein Ablaufdatum.
Darum sind sie es in dem Sinne auch «nicht wert», sauber eingeführt zu werden, geschweige denn sonstige Energie in sie zu investieren. «Rosinenpicker» werden sie genannt - nur das Beste wollen und anderen das Mühsame überlassen.
Nicht gut!
Was nach einem Mehrwert aussieht, hat eine Bumerang-Wirkung.
Bei immer mehr temporär Angestellten mutieren Festangestellte leicht zu Lückenbüssern. Folge: Die Stimmung sinkt in den Keller. Schlechte Stimmung im Team ist immer spürbar - auch und besonders von vulnerablen Menschen.
Gesundheitsförderung sieht anders aus.
Für die Spitäler sind temporär Angestellte sehr kostspielig, weil auch die Temporärfirmen mitverdienen. Damit werden sie teurer als die eigenen Festangestellten. Kurz und klar:
Temporär Mitarbeitende sind keine Lösung, die es langfristig zu berücksichtigen gilt.
Sie sollen und müssen eine Notlösung bleiben, während die Arbeitsbedingungen für die treuen Festangestellten massiv verbessert werden müssen.
hospital-pool.ch ermöglicht Flexibilität und Fairness
Ist es möglich, den medizinischen Fachkräften mehr Flexibilität zu ermöglichen? Wir glauben ja!
In der Planungssoftware von hospital-pool.ch planen verschiedene Spitäler und Kliniken ihre eigenen Mitarbeitenden, aber auch temporär Mitarbeitende von allen Personalvermittlern.
Über den Webbrowser oder eine App erfassen die Genannten ihre Verfügbarkeiten und können aus den ausgeschriebenen Diensten ihre Wunscharbeitszeiten zusammenstellen.
Mit diesem Tool lassen sich Mitarbeitende zielgerichtet und flexibel über kurzfristigen Dienstbedarf informieren. Es gehen jedoch keine Messenger-Mitteilungen an Mitarbeitende raus, die sich in den Ferien befinden, Abwesenheiten erfasst haben oder bereits am Arbeiten sind.
Dieses System trägt nachhaltig zur Attraktivität eines Betriebes sowie zu einer positiven Mitarbeiterzufriedenheit bei und ermöglicht neue Arbeitszeitmodelle.
Digitalisierung: Es ist noch viel mehr möglich
hospital-pool.ch steht für
- Planungserleichterung
- Flexibilität,
- Fairness
- neue Perspektiven und
- Motivation von bestehenden Mitarbeitenden.
Obwohl mit der App schon vieles möglich ist, werden Arbeitsplanungs- und Informationsabläufe dank der Digitalisierung in Zukunft weiter verbessert werden. Und das ist gut so. hospital-pool.ch bleibt dran!
Gesundheitsbetriebe sollten alles unternehmen, damit Mitarbeitende wieder mehr Zeit für kranke Menschen haben. Weil sie es wert sind! Beide.
21.12.2023, Andreas Räber, Enneagramm Trainer Cp, Wetzikon